Patienten von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) müssen bei der Blut-, Stammzellen-, Knochenmark- oder Organspende einiges beachten, da nicht jede Spende möglich ist.

NEIN zur Blutspende

Patienten einer chronischen Erkrankung, Krebserkrankung, Hepatitis, Aids oder einer ähnlichen unheilbaren Krankheit werden dauerhaft vom Blutspenden ausgeschlossen. Hintergrund ist, dass entweder die Blutspende für den Spender ein Gesundheitrisiko darstellt oder das Risiko für den Empfänger der Blutspende nicht akzeptabel wäre. Demnach heißt es ganz klar “Nein” zur Blutspende mit CED.

Hier findet ihr die wichtigsten Informationen zu dauerhaften Ausschlussgründen bei Blutspenden.

 

NEIN zur Stammzell- bzw. Knochenmarkspende

Auch bei der Stammzell- bzw. Knochenmarkspende fällt das Urteil mit CED negativ aus: Es gilt folgendes:

Erkrankung Spendeneignung Grund
Colitis ulcerosa Nein Immunsystemerkrankung
Creutzfeldt-Jakob-Erkankung Nein unklares Risiko für Empfänger
Crohn (Morbus) Nein Immunsystemerkrankung

Daniel Fandel (Medizinisches Team DKMS) begründet dies wie folgt: Das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung ist aus verschiedenen Gründen problematisch – sowohl für den Empfänger als auch für den Spender selbst. Da bei der Stammzelltransplantation Zellen des Immunsystems übertragen werden, besteht die Gefahr, dass es entsprechende Reaktionen auch beim Empfänger gibt. Auch wenn der Spender möglicherweise weitestgehend symptomfrei sein sollte, ist der Patient zu diesem Zeitpunkt bereits durch seine Grunderkrankung, die Chemotherapie zur Vorbereitung der Transplantation und die Transplantation selbst höchst belastet. Zusätzliche entsprechende autoimmune Reaktionen will man unbedingt vermeiden.

Des Weiteren besteht das Risiko, durch die Entnahme bei Ihnen (bzw. bei den Mitgliedern Ihrer Gruppe) einen Erkrankungsschub auszulösen. Bei der sogenannten peripheren Stammzellspende ist zudem nicht auszuschließen, dass das hier notwendige Medikament ihre Darmerkrankung eventuell verschlechtern könnte.

Deshalb ist bei fast allen Autoimmunerkrankungen eine Stammzellspende und damit auch eine Aufnahme in die Spender zum Schutz der Spender und Empfänger aufgrund von gesundheitlichen Risiken leider nicht möglich.

 

JA zur Organspende

Eine ärztliche Untersuchung zu Lebzeiten ist nicht erforderlich. Allerdings sollten bekannte Vorerkrankungen wie beispielsweise eine abgeheilte Tuberkulose oder eine Krebserkrankung in den Organspendeausweisen unter „Anmerkungen / Besondere Hinweise“ eingetragen werden.

Ausschlussgründe für eine Organspende

Allerdings ist eine Organentnahme grundsätzlich ausgeschlossen, wenn bei dem verstorbenen Menschen eine akute Krebserkrankung oder ein positiver HIV-Befund vorliegt. Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden die Ärztinnen und Ärzte nach den erhobenen Befunden, ob eine Organ- und Gewebespende in Frage kommt.

Für eine erfolgreiche Organspende ist entscheidend, ob die Organe gesund und funktionsfähig sind. Deshalb werden bei hirntoten Menschen im Falle eines Einverständnisses zur Organspende unmittelbar vor der Entnahme verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die Funktionsfähigkeit der Organe zu überprüfen.

Quelle: http://www.organspende-info.de/organ-und-gewebespende/spender

Hier findet ihr einen kostenlosen
Organspendeausweis als Plastikkarte im Scheckkartenformat.

Transplantation des Dünndarms

Weltweit wurden bisher etwa 2.200 Dünndarm-Transplantationen durchgeführt. In Deutschland waren es seit dem Jahr 2000 insgesamt 47 Eingriffe, elf davon 2008. Das mittlere Alter der Transplantierten lag dabei bei 25 Jahren. Die Ein-Jahres-Überlebensrate liegt durchschnittlich bei 80 bis 85 Prozent. Schon sechs bis 12 Monate nach dem Eingriff können die Patientinnen und Patienten meist ihr normales Leben wieder aufnehmen.

Quelle: http://www.organspende-info.de/organ-und-gewebespende/organe/duenndarm

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